Rockefeller war ein Kapitalist, der viel Geld machte – aber er verstand es, Menschen für sich zu begeistern. Wegen seines wagemutigen Wagnisses während der Depression das Rockefeller Center zu errichten und damit viele Arbeitsplätze zu schaffen, Wird er auch heute noch sehr verehrt. Der Ausblick von der Dachterrasse aus ist wirklich sehr schön, auch wenn der angepriesene 360° Blick durch neue Dachaufbauten nicht mehr gegeben ist. Nachdem ich beobachtet habe, wie die Stadt langsam von der Dunkelheit überzogen wird habe ich noch einen Blick auf die Eisbahn geworfen. Für die nächsten Tage sind sogar Temperaturen über 20°C angekündigt – aber die weltberühmte Eisfläche ist bereits seit Mitte Oktober aktiv. Ich glaube ich werde aus Spaß ein anderes Mal die 18$ investieren (10$ Eintritt + 8$ Leihgebühr) – wie oft kommt man schon dazu, so etwas zu erleben und kurzärmelig mit den “rich kids” auf dem Eis zu tanzen?
New York, 22.10.2010 21:00 Uhr – The met
Dieses Museum ist unglaublich! Der Louvre kann einpacken – und in Berlin gibt es sowieso kein einzelnes Museum das mit dieser sagenhaften Ausstellung mithalten kann. Es gibt eine riesige europäische Ausstellung, die teilweise ganze Zimmer verschieder historischer Wohn- und Schlafräume zeigt. Jetzt habe ich ein Gefühl dafür, wie sich die Griechen oder Mesoputanier fühlen müssen, wenn sie das Pergamon-Museum in Berlin besuchen. Fast wie ein Zoo ohne Tier…
Außerdem hat mir die Ausstellung erneut gezeigt, dass ich keine Ahnung von nordamerikanischer Kunst aus dem 18-19Jh. habe. Aber insgesamt unterscheidet sie sich nicht sehr von der europäischen – nimmt aber manchmal seltsame Züge an: Bei dem Indian aus Marmor in klassisch-antiker Haltung weiß ich nicht, ob es sich um Ironie oder Kitsch handelt. Einen weiteren beachtlichen Teil nehmen Möbel in Glasvitrinen ein, die teilweise in vier Ebenen dicht an dicht stehen. Das wirkt wie ein riesiger Antiquitätenmarkt.
Auch die zeitgenössische Kunst darf hier natürlich nicht fehlen – und die Anzahl bekannter Meisterwerke ist beachtlich. Aktuelles Highlight ist eine riesige Bambus-Konstruktion auf dem Dach des Hauses mit sagenhaftem Blick auf den nachtschwarzen Central Park und die dahinter liegende Skyline.
Nachdem ich 2 Stunden durch dieses Museum gewandert bin, ohne großartig stehen geblieben zu sein, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass falls es meine Zeit erlaubt einen weiteren Tag dort zu verbringen. Bei einem New York-Besuch darf es auf keinem Fall fehlen – aber das könnte man ich hier inzwischen über so vieles hier sagen, dass eine Auswahl schwer fällt.
New York, 22.10.2010 16:00Uhr – Carnegie Hall
Sie ist legendär, wurde vom seinerzeit reichsten Mann der Welt auf Bitte seiner Frau errichtet, stand in den sechziger Jahren kurz vor dem Abriss und wird 2011 ihren 130ten Geburtstag feiern – die Carnigal Hall ist ein beeindruckendes Konzerthaus mit ausgezeichneter Akustik. (Wobei ich ein leichtes Echo gehört habe, als der Pianist des Abends während der Führung kurz auf dem Flügel klimperte – das lag aber wahrscheinlich daran, dass der Saal leer war.) Aber sowohl der Blick als auch die Lautstärke ist selbst von den oberen Rängen sehr gut. Und die Dame, die uns durch das Haus führte, schien fast schon so alt und voller Anekdoten wie das Haus selbst…
New York, 20.10.2010 17:00Uhr – Central Park Zoo
Das waren jetzt aber genug ausgestopfte Tiere! Meine nächste Station sollte eigentlich das „Whitneys Museum for American Art“ werden, aber da morgen eine neue Ausstellung beginnt habe ich kurzerhand einfach mal den Zoo im Central Park vorgezogen. In dem Animationsfilm Madagaskar brechen hier die Tiere aus – aber in diesem Zoo gibt es weder Giraffen, Löwen, Zebras noch Nilpferde – lediglich die Affen und Pinguine wohnen hier – letztere sind besonders aktiv. Das Tropenhaus ist auch sehr schön. Auffallend viele gut betuchte Mütter mit Kinderwagen waren unterwegs. Auch wenn der Zoo sehr klein ist, lohnt es sich dran vorbeizugehen. Auch ohne Eintrittskarte kann man einen guten Blick hineinwerfen.
New York, 20.10.2010 15:00Uhr – American Museum of Natural History
Heute geht es wieder in einen berühmten Spielort eines Filmes: Zwar wird der Name nicht explizit genannt, aber “Nachts im Museum” ist eindeutig im „American Museum of Natural History“ gedreht worden. Zuerst kommt man in die astronomische Halle, in der die Geschichte vom Beginn des Universums bis zum schwarzen Loch erklärt wird. Weiter ging es durch eine fantastische geologische Ausstellung hin zu den vielen liebevoll gestaltete Dioramen ausgestopfter Tiere des nordamerikanischen Kontinentes. Aber auch Meerestier, Dinosaurierskelette und thematische Ausstellungen zu Afrika und Asien gibt es hier.
New York, 19.10.2010 12:00 Uhr – Subway-Museum
Ich hätte es nicht vermutet, aber New York hatte wirklich mal einen Geldtransporter der genau wie in dem Film “Money Train” nachts von Station zu Station fuhr, um das Geld einzusammeln. Im Gegensatz zu den anderen Museen in New York, in denen es immer nette Leute gab, die viel zu erzählen hatten, war aber hier Niemand, den ich fragen konnte, wie heute das Geld aus den Stationen gebracht wird.
Das Museum zeigt auf mehr oder weniger traditionelle Weise Exponate rund um die MTA. Darunter mehrere Subway-Wagen, an denen man sehr schön die Entwicklung bis in die Gegenwart ablesen kann. Besonders spannend sind die Fotos der ersten Tunnelgrabungen: Mit Spitzhacke, Presslufthammer und Schubkarre wurden die Tunnel im frühen 20Jh. durch den harten Fels getrieben.
18.10.2010 19:00 Uhr – Kallorienbombe am Times Square
Auf der Suche nach einer Attraktion, die noch geöffnet ist, bin ich in der Tutenchamun-Ausstellung gelandet. Begleitet von späherischen Klängen gibt es einige Stücke aus dem Grab des jungen Pharaos und dessen Eltern zu sehen. Vervollständigt wird das ganze von Discovery-Chanel-Ausschnitten, die etwas überschwänglich und mit teilweise schwerem Akzent über den sensationellen Fund von 1920 berichten. Beeindruckend fand ich wie die einzelnen teilweise sehr filigranen Teile mit Techniken verbunden wurden, die wir auch heute noch einsetzen. Auf der anderen Seite ist mir die sehr naturalistische Darstellung bei Skulpturen im Kontrast zu der flachen zweidimensionalen bildlichen Darstellung immer noch ein Rätsel.
Nach dem langen Tag habe ich mir ein ordentliches Stück Kuchen verdient. Seitlich vom Marriot am Times Square gibt es eine Filiale von “Juniors”, der berühmt ist für seine Kreation. Und tatsächlich: Es ist süß, cremig und geht auf die Hüfte. Ganz schaffen tue ich ihn jetzt nicht, ich teile mir den Rest am späten Abend noch mit Maribeth.