Samsung HM641JI vs. Samsung HM640JJ

Seit einiger Zeit gibt es zwei Notebook-Festplatten mit unterschiedlicher Geschwindigkeit von Samsung. Da ich bisher keinen Vergleich dieser beiden Platten im Netz finden konnte, habe ich diesen selbst durchgeführt. Das Ergebnis könnt ihr hier lesen.

Technische Daten

Hier die technischen Daten der beiden Festplatten von der offiziellen Webseite

ModellnummerHM641JIHM640JJ
InterfaceSATA 3.0GbpsSATA 3.0Gbps
Puffer8MB16MB
Umdrehungen5,400RPM7,200RPM
Durchschnittliche Zugriffszeit12ms11ms
Datentransferrate (Platte zu Puffer / Puffer zu Schnittstelle)138MB/s / 300MB/s189MB/s / 300MB/s
Geräuschpegel (Idle / Last)2.4Bel / 2.6Bel 2.6Bel / 2.8Bel
Arbeitstemperatur5-55 °C5-55 °C
Stoßfestigkeit (In Betrieb / Aus)400G / 900G325G / 900G
Vibrationen im Betrieb1,5G1,5G
Energieverbrauch (Sleep / Standby / Read/Write / Seek0,2W / 0,25W /0,85W / 2,5W / 2,5W0,2W / 0,2W /0,85W / 2,5W / 2,0W
Maße (L / B / H)100mm / 9,5mm / 69,85mm100mm / 9,5mm / 69,85mm
GewichT105g119g

Testsystem

Alle Tests wurden auf meinem Desktop-Computer unter Windows XP pro durchgeführt. Das Herzstück ist ein ASUS M3N78-EM-Mainboard mit einem AMD X2 5050e-Prozessor und 4GB RAM. Meine Systemplatte ist eine relativ langsame Samsung HD540UI. Während der Test liefen keine weiteren Programme

Benchmark

Auf der Suche nach dem „richtigen“ Benchmark habe ich zuerst einige synthetische Tests durchgeführt. Danach wollte ich sehen wie sich die Platten in einer realen Umgebung mit vielen Kopiervorgängen schlagen und habe eine kleine Batch-Datei geschrieben die meinen Bilder-Ordner auf der Platte hin- und herkopiert und löscht.

Ergebnisse synthetischer Benchmarks

HD Tune 4.60 Benchmark Read

HD Tune 4.60 Benchmark Write

HD Tune 4.60 Randow Access Read

HD Tune 4.60 Random Access Write

CrystalDisk

In der folgenden Tabelle Sind die Ergebnise zusammengefast. Die rechte Spalte zeigt den Geschwindigkeitsvorteil der HM640JJ-Platte an, wobei die HM641JI 100% entspricht.

BenchmarkHM641JIHM640JJSchneller HM640JJ
Summe72,92%
HD Tune Pro 4.60 Bench Read Average (MB/s)73,0092,7078,75%
HD Tune Pro 4.60 Bench Read Accesstime (ms)18,8015,1080,32%
HD Tune Pro 4.60 Bench Read Burst Rate (MB/s)187,10198,1094,45%
HD Tune Pro 4.60 Bench Write Average (MB/s)73,20114,9063,71%
HD Tune Pro 4.60 Bench Write Accesstime (ms)10,506,9265,90%
HD Tune Pro 4.60 Bench Write Burst Rate (MB/s)159,80165,1096,79%
HD Tune Pro 4.60 Random Read Accesstime 64KB (ms)20,1515,9178,93%
HD Tune Pro 4.60 Random Read Burst Rate 64KB (MB/s)3,103,9378,93%
HD Tune Pro 4.60 Random Write Accesstime 64KB (ms)16,789,6357,41%
HD Tune Pro 4.60 Random Write Burst Rate 64KB (MB/s)3,736,4957,41%
CrystalDiskMark 3.0.1 Read Seq98,80122,3080,78%
CrystalDiskMark 3.0.1 Read 512K35,8245,3978,92%
CrystalDiskMark 3.0.1 Read 4K0,430,5873,88%
CrystalDiskMark 3.0.1 Read 4K QD320,661,0164,95%
CrystalDiskMark 3.0.1 Write Seq97,69121,1080,67%
CrystalDiskMark 3.0.1 Write 512K34,2847,9971,43%
CrystalDiskMark 3.0.1 Write 4K0,611,1155,47%
CrystalDiskMark 3.0.1 Write 4K QD320,581,0753,82%

Kopierbetrieb

Nach den synthetischen Tests kamen nun ein paar manuelle Kopierversuche an die Reihe. Als Testmaterial habe ich meinen Bilder-Ordner genommen. Der enthält 80GB Daten knapp 25.000Dateien zwischen in ein paar Bytes und über 1GB (HD-Clips von meiner neuen Canon 550D). Für habe ich ein Batch-Script geschrieben, dass die System-Zeit jeweils vor und nach dem Kopiervorgang aufnimmt. Danach habe ich immer wieder automatisiert einige Dateien gelöscht (alle die eine „0“ im Dateinamen haben – was in Etwa die Hälfte der Dateien ist) Hier ein exemplarischer Ausschnitt aus meiner hddbench.bat:

echo %time%
xcopy “d:\Eigene Bilder” /E /C /Q /H /Y /I “f:\Eigene Bilder”
echo %time%
xcopy “f:\Eigene Bilder” /E /C /Q /H /Y /I “f:\Eigene Bilder1”
echo %time%
del “f:\Eigene Bilder\*0*.*” /S /Q /F
echo %time%
xcopy “f:\Eigene Bilder1” /E /C /Q /H /Y /I “f:\Eigene Bilder2”
echo %time%

Das Ganze wurde dann in eine in der Konsole gestartet und mit dem Befehl hddbench.bat > log.txt in eine Log-Datei überführt. Beide Festplatten wurden vorher gleich formatiert und die Tests nacheinander durchgeführt.

Die folgende Grafik zeigt die Dauer der Kopiervorgänge. Zu beachten ist, dass die Kopiervorgänge in Minuten und die Löschvorgänge in Minuten in der selben Skala angegeben sind.

Samsung HM641JI vs. HM640JJ Kopiertest

Es wurden folgende Kopiervorgänge durchgeführt:

Kopiervorgang 1: Kopie des Bilder-Ordners von einer langsamen fragmentierten HDD (HM640JJ braucht 90% der Zeit)
Kopiervorgang 2: Kopie des Bilder-Ordners auf der Festplatte (HM640JJ braucht 75% der Zeit)
Löschung 1: Löschung ca. 50% der Dateien aus verschieden Ordnern (HM640JJ braucht 50% der Zeit)
Kopiervorgang 3: Kopie des Bilder-Ordners auf der Festplatte (HM640JJ braucht 25% der Zeit)
Löschung 2: Löschung ca. 50% der Dateien aus verschieden Ordnern (HM640JJ braucht 54% der Zeit)
Kopiervorgang 4: Kopie des Bilder-Ordners auf der Festplatte (HM640JJ braucht 78% der Zeit)

Der gesamte Vorgang dauerte auf der HM641JI 04:05:15,63 Stunden und auf der HM640JJ 03:10:25,21 Stunden – brauchte also nur 78% der Zeit. Leider war die Fragmentierung der Festplatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht wie gewünscht eingetreten – allerdings musste ich den Test aus Zeitgründen an dieser Stelle abbrechen.

Lautstärke / Vibration

Leider bin ich vor dem Einbau der schnellen HM640JJ-Platte nicht mehr dazu gekommen einen differenzierten Lautstärke-Test durchzuführen. Ich kann jedoch mit Bestimmtheit sagen, dass diese Festplatte lauter ist als ihre langsamere Schwester. Edit:beide Festplatten relativ laut sind. In einem Sony Z41MD/B ist die schnelle HM640JJ Gegensatz zur vorinstallierten Toshiba MK3255GSX deutlich wahrzunehmen – dafür ist der Betrieb unter Windows 7 deutlich flüssiger (hier sei jedoch angemerkt, dass mit der Festplatte auch von der 64-bit auf die 32-bit-Version umgestiegen wurde). In dem Notebook – dass durch seine dünne Bauform eine schlechte Geräuschdämmung hat ist ein Rauschen zu vernehmen. Der Geräuschpegel ist zwar relativ hoch, aber wurde von mir nicht als unangenehm empfunden. Edit: Die HM641JI habe ich jetzt in ein IBm X60t eingebaut – auch hier ist die Festplatte deutlich stärker wahrzunehmen als die ursprünglich eingebaute Fujitsu MHW2100BH. Beide Platte sind etwa gleich laut.
Im Bezug auf Vibrationen nehmen sich die Kandidaten nicht viel. In der Hand gehalten ist ein Vibrieren zu spüren, auf eine Holz-Platte gelegt nicht mehr. Durch die dünne Hülle des Sony-Notebooks ist auch das schnelle Modell nicht zu spüren.

Energieverbrauch

Laut Datenblatt liegt der Energieverbrauch der beiden Festplatten in etwa gleich hoch. Ich kann mich jedoch entsinnen, in Einzeltests zu den Festplatten gelesen zu haben, dass der Verbrauch der schnelleren Festplatte im Durchschnitt 1 Watt höher liegt. Bei einem sparsamen Notebook mit einem Energieverbrauch von 10-20Watt wäre das eine Laufzeitverkürzung von 5-10%. Da die Übertragungsrate jedoch höher liegt, bedeutet dies, dass sich auch die Lese-/Schreib-Zeit verkürzt. Da das ganze System nicht mehr auf die Festplatte warten muss, werden Aufgaben schneller erledigt und der Rechner kann schneller wieder in einen sparsameren Modus schalten. So könnte es je nach Anwendungsfall sogar zu einer Laufzeitverlängerung kommen.

Fazit

Der Geschwindigkeitsgewinn der HM640JJ ist deutlich zu sehen und wenn es um Performance und viel Speicherplatz geht, ist diese Festplatte sehr zu empfehlen. Ein Wehmutstropfen ist allerdings die Geräuschentwicklung, die bei sehr leiser Arbeitsumgebung deutlich zu vernehmen ist. Für das Sony-Notebook war der Austausch jedoch die richtige Entscheidung.

3 Antworten auf „Samsung HM641JI vs. Samsung HM640JJ“

  1. Prima Test. Sehr informativ, gerade auch weil praktische Messungen durchgeführt wurden. Hat mir sehr geholfen bei meiner Entscheidung welche HD ich für mein Laptop kaufen werde.

  2. Vielen Dank für den Test, genau die Information habe ich gerade benötigt um eine Kaufentscheidung treffen zu können.

    Viele Grüsse
    HP

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